Trainingslager in Norwegen mit Zwischenstopp in Schweden 30. Juli bis 13. August 2023

Tag 14, 13. August

Die Betreuer trauten um 5:00 Uhr ihren noch sehr verschlafenen Augen nicht, denn eine kleine Gruppe Kader stand bereits vor einer der Hütten, um das Frühstück mit vorzubereiten. Könnte es sein, dass die betroffenen Kader ihren Schlafrhythmus in der letzten Nacht unterbrochen haben und lieber während der langen Fahrt nach Hause schlafen wollen? Trotzdem, vielen Dank, liebe Kader! Alles hat prima geklappt, die Fahrer durften noch einmal Tetris spielen, die letzten Lebensmittel wurden noch an den Mann oder die Frau gebracht und die doch erstaunlich wenigen Fundsachen noch verteilt. Gegen 7:30 Uhr haben wir den Campingplatz verlassen und befinden uns nun auf der Fahrt Richtung Gedser, wo um 15:45 Uhr die Fähre Richtung Rostock starten soll.

Tag 13, 12. August

Der vorletzte Morgen bricht an und begrüßt uns mit diesigem Wetter und tiefhängenden Wolken über der Bucht. Hoffentlich bleibt es einigermaßen trocken an diesem Tag. Der erste Gang der Kader führt nicht etwa zum leckeren Frühstücksbuffet, sondern direkt an eine Betreuerhütte, an der sich über Nacht die Zettel mit den Staffelbesetzungen materialisiert haben. Heute erfolgt der letzte Wettkampf, die traditionelle Abschlussstaffel. Die Kader sind noch etwas müde, aber die Betreuer sind schon „heiß“ und die eine oder andere spitze Bemerkung gegenüber Konkurrenten ist schon gefallen. Alle Neugierigen können die Staffel hier verfolgen: https://liveresultat.orientering.se/followfull.php?comp=26813&lang=sv

Nach dem späteren Frühstück hieß es das letzte Mal volle Konzentration auf das Packen der notwendigen OL-Sachen: Chip, Kompass, Kartenhülle, OL-Schuhe, Klamotten, Alles fertig? Na dann los zum allerletzten Wettkampf in diesem Trainingslager. Aber halt! Der Tipp auf das Siegerteam und die Anzahl der oder des Teams mit Fehlstempel mussten noch abgegeben werden.

Die Fahrt zum Wettkampfzentrum entpuppte sich als etwas abenteuerlich, aber letztlich fanden alle zum Parkplatz durch das Wirrwarr von kleinen und kleinsten Straßen, die plötzlich zu einem schmalen Wanderpfad mutierten oder in eine Sackgasse mündeten. Das Wettkampfgelände war einfacher als das vom Vortag, hatte markante Höhenzüge und mehr Wege, dennoch war es anspruchsvoll, denn in den teils zerklüfteten Höhen waren kleine Felswände schlecht zu erkennen und das Heidekraut sowie die Blaubeerpflanzen stellten eine Laufbehinderung dar.

Die Abschlussstaffel erfolgte in 3er Teams, wobei immer ein Läufer im Zielbereich bleiben musste, also max. 2 Läufer gleichzeitig im Wald sein durften. Taktisches Vorausplanen war gefragt. Von den insgesamt 16 Staffeln (inklusive 3 Betreuerstaffeln) sind bis auf eine Staffel gut durchgekommen. Gewonnen hat das Team „Die anonymen Wanderer“ mit Theresa, Tim und Parek. Super war es!

Im Camp erwartete uns dann erst einmal eine Stärkung (wieviel Polarbrot wohl insgesamt verspeist wurde?), bevor es an den Strand ging, wo einige Kader noch einen Mikro-OL vorbereitet hatten. Und dank Achim, durften sich alle noch über ein leckeres Eis freuen.

Schon nach dem Abendessen (Wraps, Hotdogs) wurden schon die meisten Sachen gepackt (oder doch nur in die Tasche geworfen?), denn am nächsten Morgen sollte für alle bereits um 5:00 Uhr, spätestens aber um 5:30 Uhr mit dem Frühstück beginnen.

Tag 12, 11. August

Blauer Himmel ist zu sehen. Ein kleiner Trupp startete wieder zum Morgenbad, meinte aber bei Rückkehr, dass das Wasser doch sehr frisch war. Unser Tag begann heute Morgen eine Stunde später, also 9:00 Uhr mit dem Frühstück. Das letzte Training wurde gestern absolviert, in den nächsten beiden Tagen darf jede und jeder Läufer(in) nun zeigen, was er oder sie im Trainingslager gelernt oder verbessert hat. Gegen 10:30 Uhr – zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrages in einer Stunde – werden alle zum Trainingswettkampf (Mitteldistanz) aufbrechen. Der Wettkampf kann liveresult orientering verfolgt werden: https://liveresultat.orientering.se/followfull.php?comp=27139&lang=sv

Puh, da hat Tilo den Läufern eine ganz schön kniffelige Aufgabe gestellt. Der Wald war einfach nur toll, das muss man sagen, aber die zum Teil zerklüfteten Höhenzüge mit kleineren und größeren Felswänden, zahlreichen kleinen Sümpfen, Bächen, in denen der eine oder andere Kader versank, waren schwierig zuzuordnen, da die für deutsche Wälder typischen Auffanglinien (Wege, Dickichte etc.) fehlten. Nun ja, die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich: Läufer(innen), die während des Trainingslagers gut mit dem Gelände zurechtkamen, hatten weniger Probleme, als diejenigen, die auch schon während der Trainings manchmal zu kämpfen hatten.

Da wir erst recht spät zum Trainingswettkampf aufgebrochen waren, gab es am Parkplatz bereits Mittag bestehend aus Polarbrot, Brot, Porridge, Käse, Salami, Obst und Gemüse und vor allem unendlich vielen Blaubeeren, die dort in Massen wuchsen. Jeder Teilnehmer war zudem aufgefordert mindestens eine Tasse Blaubeeren zu sammeln, um zum heutigen Abendessen auch das passende Topping in Form von angedickten Blaubeeren zu haben: EIERKUCHEN!

Nach Rückkehr auf den Campingplatz war endlich auch mal baden angesagt, obwohl ein anhaltender Wind das Badevergnügen etwas minderte bzw. das Aufwärmen danach erschwerte. Aber Martin, der die Stabi-Runde und die Dehnung anleitete (übrigens die gesamte Trainingslagerzeit), sorgte dafür, dass allen wieder einigermaßen warm wurde.

Siegerehrung der Sieger der Mitteldistanz

Tag 11, 10. August

Juhu, heute Morgen war das Wetter viel besser. Sogar die Sonne lugte manchmal hervor. Die Badefreudigen im Camp konnten in Begleitung von Betreuern ein Bad in der Nordsee genießen, während die übrigen (außer diejenigen, die Frühstück vorbereiten mussten) vermutlich noch bis kurz vor 8:00 Uhr schlummerten.

Nach dem Frühstück brach das gesamte Team zum Vielposten-Routenwahl-OL in den ca. 9 km östlich vom Campingplatz gelegenen Wald um den Thuletjern, einem idyllisch gelegenen Waldsee, auf.

Thuletjern

Nun texten die Kader:

„Der Vielposten-OL war sehr interessant und aufschlussreich*, in teils sehr offenem und sehr gut belaufbarem Gelände, aber andererseits auch in schlechter belaufbaren Teilgebieten der Karte mit Dickichten, in der die Sicht teils stark eingeschränkt war, des Weiteren gab es auch Gebiete, die tschechischen Wald ähneltn (Jonas: wo denn, David: na an der 16). Routenwahl gab es nicht so viel, im Prinzip nur eine, dafür aber kurze Postenverbindungen mit Feinorientierung, was einen ständigen Wechsel der O-Technik erforderte.“

*Felswände waren höher als gedacht, Kuppen waren uneindeutig

Das Nachmittagsmittagstraining führte uns südostwärts in eine Waldregion knapp 15 min vom Camp entfernt. Der Start befand sich am Rande eines weniger idyllischen Autoschrottplatzes, aber passenderweise wurde die Startstation auf einen (Schrott)Golf gelegt. Beim Golf-OL gibt es für ein Zweierteam nur eine Karte, wobei ein Läufer aus dem Gedächtnis zum nächsten Posten führen muss, der Partner dahinter mit der Karte in der Hand die gewählte Route nachverfolgen soll. Falls der aus dem Gedächtnis laufende OLer unsicher ist, kann er nochmals einen kurzen Blick auf die Karte werfen, jedoch gilt es im Idealfall die Strecke ohne einen weiteren Blick auf die Karte zu absolvieren, quasi mit so wenig wie möglich Golf-Abschlägen zum Ziel zu gelangen. Das Waldgebiet war in ein etwas einfacheres Gebiet und ein diffizileres Gebiet unterteilt. Es war ein ganz schönes Geschnatter im Wald, wie einige Betreuer bemerken konnten. Ein Team berichtete von einer erneuten Elchsichtung. Schön war es in jedem Fall, schade nur, dass die vielen Pfifferlinge und Steinpilze während des Laufs einfach stehenbleiben mussten.

Nach der Ankunft auf dem Campingplatz fand wie immer Stabi und Dehnung statt, bevor es zum Abendessen ging.

Am Abend konnten alle Teammitglieder erstmal einen Sonnenuntergang erleben.

Tag 10, 9. August

Ein bisschen nieselte es heute Morgen noch, aber im Laufe des Tages besserte sich das Wetter deutlich. Der Tag sollte anstrengend werden, da wieder zwei Trainings auf dem Programm standen: Staffelstarts und Re-Location. Das Vormittagstraining fand in der Region der Postennester statt, aber diese Mal etwas vom Meer entfernt. Das Trainingsgelände war zwar vergleichsweise klein, bot aber allerhand o-technische Herausforderungen: steile Felswände, kleinere Sümpfe, viele kleine Kuppen und Tälchen und wieder diese wunderbaren Felsplatten, auf denen die dobb spikes immer ordentlich kratzen und knirschen. Vielleicht stellten die Posten eines norwegischen Vereins eine kleine Irritation dar, die dort ebenfalls gesetzt waren und so manches Mal ganz nah an einem (sächsischen) Postenstandort standen.  Die Staffelstarts erfolgten in alter- und leistungsabhängigen Gruppen. Zwischen drei und sechs Starts mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen waren zu absolvieren. Von total daneben bis souverän gelöst war alles dabei. Konzentrierte Minen aber auch  langgezogene Gesichter wurden im Wald gesichtet.  

Suchbild: Wo befindet sich der zweite Postenstandort?

Nach dem Mittag fuhr der ganze Tross ca. 15 km ostwärts zum zweiten Training. Bei Relocation geht es im Prinzip darum, sich wieder in eine Karte einzulesen. Abhängig vom o-technischen Vermögen konnten die Karten behalten werden oder mussten bei dem Betreuer, der (oder die) die Läufer führte, abgegeben werden. Manche fanden es zu einfach, andere erfreuten sich einfach an dem Training. Auf jeden Fall kamen alle ordentlich geschafft ins Camp zurück. Nachdem gegen 18:00 Uhr seit der Tiomila wieder ganz regulär im Camp Stabi und Dehnung absolviert waren, entlockte das Abendessen bei vielen Teilnehmern ein breites Grinsen, einige wenige wandten sich dagegen eher angewidert ab: Es gab Milchreis mit Zimtzucker und Apfelmuss sowie wahlweise Blaubeersuppe.

Tag 9, 8. August

Was raschelt und rumpelt da auf der Terrasse? 6:30 Uhr wurde ein Betreuerhaus „liebevoll“ von einer Möwe und einer Elster geweckt, die sich über einen offenen Mülleimer und einen Wäscheklammerbeutel hermachten. Aber nach dem Ruhetag war das Aufstehen eigentlich kein Problem. Der Morgen begann noch trocken, aber kurz vor dem Frühstück setzte ein feiner Nieselregen ein, der uns immer mal wieder an diesem Tag begleiten sollte und so schön fies in die Klamotten einzog oder wahlweise für pitschnasse Haare sorgte.

Den heutigen Tag verbrachten wir vollständig in Fredrikstad. Am Vormittag fand in der Nähe des Stadion des hiesigen Fußballvereins für uns ein Stadtsprint statt, der abwechslungsreiche Möglichkeiten zur Routenwahl bot. Das Feedback war durchweg positiv, der Lauf sorgte für richtig gute Laune. Ei, ei, ei, aber ein Teil der Kader ignorierte künstliche Sperren… Bei der Auswertung wurde dies später ausführlich nochmals thematisiert.

Unterkunft am Fredrikstad-Stadion. Zwar nicht schön, aber trocken

Nach dem Mittag sind wir mit Sack und Pack ca. 1,5 km weiter südlich in den Kirkepark gezogen, wo die Sprintstaffel stattfinden sollte. 17 Staffeln inklusive 3 Betreuerstaffeln waren am Start. Im Gegensatz zum Vormittag, wo Innenstadtgebiet mit Brücken und Durchgängen dominierten, war das Gelände der Sprintstaffel eher parkartig. Schnell war es vor allem und extrem spannend, da die Staffeln eng beieinander lagen. Endfazit: Es war ein cooler Lauf.

Die Wettervorhersage für Fredrikstad war etwas besser als für Høysand, so dass kurzentschlossen noch vor Ort die Siegerehrung und die eigentlich abendliche Dehnung durchgeführte, die für neugieriges Nachfragen um unser Treiben von einigen Norwegern sorgte.

Abends gab es einen Trainingslager-Klassiker, Andys Dal, dass wohl das 10jährige Jubiläum feierte.

Tag 8, 7. August

In der Nacht setzten starke Regenfälle ein, die wahlweise für guten oder schlechten Schlaf sorgten, denn die Dächer der Holzhütten vervielfachten das prasselnde Geräusch des Regens doch enorm. Der Morgen begann zunächst recht ruhig, aber pünktlich zur Frühstückszeit um 10:00 Uhr fing es wie aus Eimer an zu schütten. Da aber bereits am Vorabend das Küchenzelt und ein Mannschaftszelt aufgebaut wurde, konnten alle im Trockenen frühstücken.

Nun ja, eigentlich gibt es nicht viel Neues aus dem Camp zu berichten. Regen, Regen und nochmals Regen führte dazu, dass es relativ ruhig war und die meisten Kader sich die Zeit in den Hütten vertrieben und gegebenenfalls noch eine kleine Auswertung der Mittel- und Langdistanz vom Wochenende mit den verantwortlichen Gruppenbetreuern hatten. Am Nachmittag gab es dann doch noch eine kleine Regenpause, die zum einen für eine kleine Wanderung auf den Haushügel (Berg wäre zu viel des Guten), zum anderen für ein ausgiebiges Bad in der Nordsee genutzt wurde. Abends gab es zur Freude vieler Kader Älplermagronen mit reichlich Zwiebeln und Apfelmus. Neben Andys Dal scheint auch diese Gericht mittlerweile fest zum Essenplan zu gehören.

Tag 7, 6. August

Der Sonntag begann bereits ab 7:30 Uhr mit dem Frühstück oder besser Brunch, da die ersten Läuferinnen und Läufer bereits kurz nach 10:00 Uhr auf der Langdistanz starteten, die letzten aber erst nach 12:00 Uhr. Das Laufgelände war identisch mit dem vorherigen Tag. Unsere Knickfüße hatten auf Empfehlung von Dana Ruhetag oder durften einen Teil ihrer Strecke abwandern.

Nach dem Lauf hieß es duschen und dann erst mal packen, packen, packen und für die Fahrer wieder Tetris spielen. Die Abfahrt sollte gegen 14:00 Uhr sein, verspätete sich aber etwas, da zwei Autos eine kleine Starthilfe benötigten. Gegen 18:00 Uhr waren aber alle auf dem neuen Campingplatz in Høysand (Norwegen) angekommen. Der ursprünglich Plan war, dass der Großteil der Teilnehmer in Hütten untergebracht wird, aber einige Kader/Betreuer auch ihre Zelte als Unterkunft nutzen durften bzw. sollten. Die Wettervorhersage ließ jedoch nichts Gutes erahnen und der Platzwart bot uns deshalb weitere Hütten an, ein Angebot, dass wir gerne annahmen, so dass letztlich alle Kader und Betreuer im Trockenen übernachten konnten. Während der Großteil der Betreuer mit dem Aufbau des Lagers (Küchenzelte und das ganze zugehörige Gedöns) beschäftigt war, fuhr das Einkaufsteam nochmals nach Schweden, um dort für das Frühstück einzukaufen. Auf dem Weg zurück ins Camp konnten sie zu ihrer Freude eine Elchkuh samt zwei Kälber sichten. Wer hätte das gedacht, denn das Gebiet um Høysand ist relativ dicht besiedelt. Ein Riesendank gilt Achim, der nicht nur das Küchenteam entlastete, sondern vor allem zur Freude der Kader die Kosten für 35 Familienpizzen übernahm. Nachtruhe wurde bereits um 22:00 Uhr angesetzt und vermutlich haben sich die meisten daran gehalten.

Tag 6, 5. August

Der Samstagvormittag wurde vor allem dafür genutzt diverse Schlafdefizite nachzuholen, um am Nachmittag erholt(er) auf der Mitteldistanz zu starten. Das Laufgebiet unterteilte sich in ein eher diffiziles Gebiet mit vielen Kuppen, Tälchen, mit Flechten überzogenen Felsplatten, die eine hohe Rutschgefahr darstellten, bemoosten Steinen, Sümpfen und Felswänden sowie einem offenen Waldgebiet, in dem man dennoch auf die Füße wegen der vielen moosbewachsenen Steine aufpassen musste. Das Laufgebiet war bereits durch viele getrampelte Pfade von der Tiomila durchzogen, so dass man die “Autobahnen” gut nutzen konnte, sofern man die richtige gewählt hatte. Die sportliche Belastung war für die Kader natürlich sehr groß, einige Kader kamen leider mit leichteren Blessuren in Form von Knickfüßen aus den Wald, die aber professionell durch unsere Physiotherapeutin Dana behandelt wurden.

Da die letzten Läufer aus dem Team erst nach 17:00 Uhr gestartet waren, wurde der Tag doch recht kurz. Nach dem Abendessen (Salat, Nudeln mit Tomatensoße und wahlweise Würstchen) herrschte relativ bald Nachtruhe im Camp. Nur einige Betreuer fanden sich noch zu einer kleinen Abendrunde zusammen, harrten tapfer in mittelgroßen Mücken-schwärmen aus und konnten die von den Wiesen aufsteigenden Nebel beobachten, die in Richtung Camp krochen. Wie heißt es doch im Abendabendlied “Der Mond ist aufgegangen”? Und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar.

Tag 5–6, 4. und 5. August 2023

Fotos folgen noch, da es mangels stabiler Internetverbindung nicht möglich ist, Fotos hochzuladen!

Nach der üblichen Morgenprozedur an diesem Tag durften alle Erwachsenen bzw. die Autofahrer spielen: Tetris. Dank des freundlichen Teams des Campingplatzes konnten wir einige Dinge zwar in einem Lager bis zum Sonntag unterbringen, dennoch waren sämtliche Lücken und Ritzen vonnöten um das gesamte Gerassel unterzubringen.

Kurz nach 10:00 Uhr gab es den Startschuss zu Abfahrt, nachdem die ebenfalls obligatorische Zählung stattfand und noch übrig gebliebene Unterhosen, OL-Socken, Tassen und Krimskrams (fast) erfolgreich verteilt wurden. Götene sollte nun der Zielpunkt für die nächsten drei Tage sein. Die Jugend-Tiomila ruft und einige Kader haben schon verraten, dass sie etwas nervös sind.

Gegen 13:45 Uhr waren auch die Letzten Kader auf dem Gelände der Tiomila angekommen (das Navi führte das Leipziger Auto irgendwohin in die Pampa). Schnelles Aufbauen des Camps war angesagt, da ein dicke Gewitterzelle Kurs auf das Camp nahm. Die LäuferInnen der Klassen bis D/H 14 durften dagegen zwei Armeezelte als Quartier belegen. Naja, die Nase durfte man nicht zu tief in die Zelte vor allem am nächsten Tag hineinstecken.

Bereits um 17:00 Uhr starteten die jüngeren Läuferinnen und Läufer, deren Startläufern traditionell der weiße Hase vorweglief. Die Bahnen hatten unterschiedliche Schwierigkeitsstufen, waren gegabelt oder ungegabelt und konnten zum Teil von bis zu drei Läufern gleichzeitig pro Strecke absolviert werden. Unsere drei Staffeln haben eine saubere Leistung abgeliefert und die Plätze 32–34 erreicht.

                        1. Staffel                     2. Staffel                     3. Staffel

1. Bahn:          Greta                          Emilia                          Jannika

2. Bahn:          Aiko                            Valentin                      Emil + Timm

3. Bahn:          Selma + Antonia       Mathilde + Lisa           Theresa + Lieselotte

4. Bahn:          Karl                             Raphael                      Ben

Plätze:             32                               34                               33

Nach dem Abendessen (Köttbullar, Kartoffelbrei + Salat) wurde es relativ schnell ruhig im Camp, da doch viele Sportler früh Nachtruhe hielten, um möglichst fit für ihren Lauf in der Staffel zu sein. Spätestens um 2:45 Uhr wurde es hell in den schwedischen Wäldern, nachdem der Startschuss zur Tiomila gefallen war. Auch hier lief der weiße Hase vornweg. Seitdem hörte man es überall trippeln und tappeln auf dem Gelände, nachtwandelnde Gestalten bewegen sich als leuchtende Punkte mal schnell mal langsam durch das Camp, überall leises Gemurmel bis auf den Sprecher, dessen Stimme über alle hinweghallte. Das Wetter spielte mit, es sollte trocken bleiben.

Von den über 80 angetretenen Staffeln wurde mit einem 21. Platz für „Team Saxony I“ doch ein ganz solides Ergebnis erzielt. Leider hatte eine Staffel einen Fehlstempel und wurde aus dem Rennen genommen. Die dritte Staffel bzw. deren letzter Läufer, Konsti, hatte etwas Pech, da er auf seiner Strecke nicht mehr offiziell starten durfte, obwohl das Team noch rechtzeitig ins Ziel eingelaufen war. Er musste leider noch 15 min bis zum Start aller noch nicht gestarteten Läufer warten.

                        Team Saxony I             Team Saxony II                        Team Saxony III

Bahn 1            Lone                            Liv                                           Hanne

Bahn 2            Loic                             David                                      Florian

Bahn 3            Franka                         Luise                                       Eline

Bahn 4            Marek S.                     Vincent                                   Jonas

Bahn 5            Karl / Ben / Emil         Raphael / Timm / Aiko           Julius / Valentin / Emilia

Bahn 6            Jakob                          Tomas                                    Tim

Bahn 7            Greta                          Luise                                       Lilli

Bahn 8            Moritz                         Lennart                                   Niklas

Bahn 9            Stanja                         Anna M.                                  Anna H.

Bahn 10          Marek P.                     Konsti                                      Malte

Plätze              20                               41                                           –

Nach dem Lauf ist im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Lauf, denn bereits am Nachmittag ab 15:00 Uhr sollte noch ein weiterer Wettkampf (Mitteldistanz) stattfinden.

Tag 4, 3. August 2023

Der Tag begann für die meisten OLer im Camp wahrscheinlich erst kurz vor 10:00 Uhr, da erst dann das Frühstück stattfand. Einige Lerchen machten sich aber bereits um 8:00 Uhr auf den Weg, um die Posten vom Nacht-OL einzuholen und um sich von blökenden Rehböcken und bellenden Hunden durch den Wald treiben zu lassen. Aber von Elchen keine Spur…

Mittags um 12:00 Uhr ging es zum Training: Partner-OL oder anders gesagt Groß mit Klein oder Gut mit Schnell. Die Kleinen, d.h. die jüngeren OLer, konnten sich anschauen, was die Großen o-technisch drauf haben und sich das Eine und Andere erklären lassen, sofern der ältere Partner gesprächsbereit war. Das Feedback war überwiegend positiv, die erfahrener Kader konnten sogar von den jüngeren profitieren, da auch sie gezwungen waren genauer auf die Karte zu schauen und detaillierter zu planen.

Wo ist denn nun der Posten? Oder werden noch nur Blaubeeren gesucht?

Heute war auch unser letzter Tag in Utne, da wir morgen einen kleinen Abstecher nach Götene (Schweden) zur Jugend-TioMila fahren werden. Das wird spannend in logistischer wie auch sportlicher Hinsicht.

Nachtrag Nacht-OL

Nach dem Ausruhnachmittag hieß es am Abend um 22.30 Uhr Start zum Nacht-OL. Es gab eine Bahn zum Ausprobieren, die größtenteils auf Wegen entlangführte. Auf dieser konnten sich die Kleineren bis D/H 16 versuchen. Für die Größeren gab es in Vorbereitung auf die ersten drei Tio-Mila-Strecken zwei recht anspruchsvolle Nacht-Bahnen. Am Start begrüßte uns eine Elchkuh, die mit zwei Jungen in ca. 200 m Entfernung ein Bad im Weizenfeld nahm. Die OLer waren ihr offensichtlich egal, denn auch der letzte Starter konnte sie noch schemenhaft im Dunkeln erkennen.

Das Ergebnis war durchwachsen. Einige Kader kamen nicht gut zurecht in dem schon am Tag technisch schweren Gelände und waren entsprechend frustriert. Anderen gelang die Aufgabe besser, was sich in dem üblichen Hochgefühl nach einer gelungenen Nachtbahn äußerte. Ebenso zum ungünstigen Ergebnisteil zählt eine Sprunggelenksverletzung (blöd umgeknickt) und eine Prellung am Oberschenkel (blöd hingeflogen). Man soll eben doch nicht den Tag vor dem Abend (oder besser vor dem nächsten Morgen) loben. 🫣

Tag 3, 2. August

Hm, heute morgen fehlte irgendwie die Sonne. Sollten wir heute doch nicht wie angekündigt nach dem Training baden gehen können? Aber von vorn: Alltag ist im Camp eingekehrt. Frühstück vorbereiten ab 7:00 Uhr , Frühstück um 8:00 Uhr, Abfahrt zum Training 9:30 Uhr. Jetzt musste man nur noch seinen SI-Chip parat haben oder die Nummer auswendig kennen, denn die Aufstellung vor der Abfahrt erfolgte nach der Reihenfolge besagter Nummer. Also gut, 43 Kader (+ Jule, die aber alternatives Training machte) waren vollzählig angetreten.

Das Trainingsgelände lag wieder südlich von Fredrikstad aber westlich des gestrigen Nachmittagstrainings. Ui, war das eine tolle Schärenlandschaft: viele Felsplateaus und irgendwo dazwischen kleinere und größere Sümpfe, es ging hoch und runter, und dann lief man wieder durch offenere Waldflächen. Statt Postennester hätte dieses Training auch Panorama-OL lauten können, da sich oftmals ein herrliches Bild auf die Schären bot. Auf der Karte gab es vorgegebene Strecken, die zu mehreren Posten (Postennest) führten, die man dann in beliebiger Reihenfolge anlaufen konnte. Die Läuferinnen und Läufer waren sehr unterschiedlicher Meinung bezüglich ihrer Bahnen. Manch eine(r) war durchaus begeistert, andere waren sehr frustriert. Kompasslauf und das Lesen des Geländeprofils waren heute extrem wichtig.

Da noch am Abend der Nacht-OL starten sollte, war der Nachmittag frei und tatsächlich zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite, so dass wir einen schönen Badenachmittag erleben durften und ausreichend Zeit zum Baden, Erholen, Chillen, Auswerten des Trainings blieb.  Zurück im Camp fand noch Stabi und Dehnung statt, wobei noch etwas an der Pünktlichkeit des/r einen oder anderen gearbeitet werden muss. Aber Mensch, bisher ist niemand verletzt, was auf die zweite TL-Woche hoffen lässt.

Tag 2, 1. August

Für eine kleine Gruppe OLer begann der Tag wieder um 7:00 Uhr mit dem Frühstück Vorbereiten bei strahlendem Sonnenschein. Trotz verschiedener Lebensmittellager klappen die Vorbereitungen wie am Schnürchen, 😊 jahrelange Erfahrungen eben… Dank Jules gestrige Blaubeersammelaktion erhielt das Porridge heute noch ein zusätzliches Topping.

9:30 Uhr war wieder Abfahrt zum ersten Training, das im Gebiet des gestrigen Linien-OLs stattfinden sollte. Die Aufstellung zur Durchzählung vor Abfahrt (wenn alles gut läuft landen wir bei 44) zum Training erfolgte nach der Schuhgröße. Wow, Schuhgröße 47 ist schon mächtig groß.

Das erste Training war ein Korridor-OL. Kompasslauf und Feinorientierung in Kombi waren gefragt. Ups, für einige Läufer war der Korridor wohl doch manchmal zu schmal? Aber ein paar OLer sind straff die rote Verbindungslinie gelaufen. Hut ab!

Am Nachmittag standen O-Intervalle auf dem Programm. Kurze Verbindungen zwischen 1  bis 6 Runden durch tolle Wälder mit wenig Sumpf, vielen überwachsenen Steinen, Felsplatten und feinkuppiertes Gelände. Manch eine(r) sprach auch von wunderbaren Aussichtspunkten. Es war einfach toll! Danke an die Bahnleger (Tilo und Konsti) für die super OL-Bahnen. Und anschließend ging es noch Baden an den Tangen Badestrand. Und zum Abendessen?: 24 kg Kartoffeln, 5 kg Quark, mehrere Packungen Fisch und Leberwurst sowie Salat.

Tag 1, 31. Juli

Kurz vor 7 Uhr war schon Gewusel vor den Betreuerquartieren, da bereits 2 Betreuer die Gruppe schon wieder verlassen. Mögen Sie sich gut auf den schwedischen Gewässern erholen und voll motiviert in die zweite Trainingslagerwoche einsteigen! Der normale Tag begann aber eigentlich für die Kader erst um 8:00 Uhr mit Frühstück: Polarbrot, Karamellkäse + Porridge standen wieder hoch im Kurs.

Um 9:30 Uhr Abfahrt zum ersten Training, das mehr oder weniger unter dem Motto „Wald kennenlernen“ stand: Score-OL. Der Wald war richtig schön, aber für die Fußgelenke schön anstrengend: viel Heide- und Blaubeerbüsche, Sümpfe, kleine Kuppen und Tälchen und mittendrin der ein oder andere mächtige Felsen. Toll war’s.

Mittagessen war wieder zentral auf dem Campingplatz. Die Abfahrt zum zweiten Training war auf 14:30 Uhr festgesetzt und nur ein paar Kilometer weiter als das Vormittagstraining. Der Linien-OL hätte eigentlich Pilz-OL heißen sollen, denn Steinpilze flankierten quasi sämtliche Bahnen, von Rotkappen, Pfifferlingen, Maronen und Perlpilzen ganz zu schweigen, aber man kann ja nicht alles aufsammeln. Die Auswertung der Bahnen, die fast alle Teilnehmer auf Livelox hochgeladen haben, offenbarte, dass die OL-Fähigkeiten, wirklich auf der Linie zu bleiben, durchaus ausbaufähig sind. Nun ja, heute war der erste Tag und noch nichts verloren.

Tag 0, 30. Juli

Das Trainingslager kann starten! Alle Kader – Mädchen und Jungs – sind samt der Betreuer gegen 20:30 Uhr auf dem Campingplatz in Utne (gesprochen Ütne) angekommen. Nach dem Beziehen der Quartiere (fragt bloß nicht wie es bereits nach einem Tag in einigen Hütten aussieht) gab es zuerst einmal Abendessen (Nudeln und Tomatensoße). Das erste Gesamttreffen mit Willkommen, Geburtstagsliedern für Karl und Jule und diversen Hinweisen und Instruktionen fand im Anschluss statt. Und nun kann es eigentlich losgehen…

Preview…

Leute, bald geht es wieder los! Die Vorbereitungen auf und für das Trainingslager laufen seit Monaten, Wochen, Tagen und halten bis heute an. Danke an alle Organisatoren! Eine kleine Gruppe von OLern aus DD und L hat sich bereits nach Norden auf den Weg gemacht. Und nun werden die letzten Details geklärt und alles in Sack und Tüten gepackt. Alle Trainings vorbereitet und gecheckt bzw. gegenchecken lassen? Nicht das unvorhergesehene Kahlschläge die Pläne zunichte machen… Das ganze OL-Equipment und sonstiges Gerassel bereitgestellt? Essenspläne mit den Trainings abgeglichen? Einkaufslisten erstellt… Wie üblich sind es die vielen kleinen Details, die sich als wahre Zeitfresser entpuppen. Nun ja, wenn überall ein Haken gesetzt ist, dann sollte einem spitzenmäßigen OL-Trainingslager eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Wir freuen uns megamäßig drauf…