Trainingslager in Polen (14.8.–29.8.): 2. Woche

23.08.2021 – Ruhetag nach 3-Tage-OL und EYOC

Wegen der doch recht kurzen Nacht heute erst 8:30 Uhr Frühstück – fast wie Ferien 🙂

10:00 Uhr: Abfahrt zum Shoppen bei Rewe – ach nein, auf nach Rewa zum Strand! 18 °C, windig, aber Sonne ohne Ende (im Gegensatz zum Regenwetter in Sachsen doch ganz prima).  Kubb,  Volleyball und Karten spielen, lesen, baden…

Das Rewa-Highlight, eine schmale Landzunge, konnte leider nicht begangen werden, da dort Filmarbeiten stattfanden.

Zum Abendessen wieder im Quartier, 20:00 Uhr Stabi mit Glücksrad und Dehnung.

24.08.2021 – Korridor-OL

8:00 Uhr Frühstück, sogar mit gekochten Eiern (naja, halbe Eier mit Mayonnaise)

9:30 Uhr Abfahrt nach Gdynia (Dzałki Leśne) zum Korridor-OL. Was für ein toller Wald! Meist offener Buchenwald mit vielen Höhen und zahlreichen Tälchen, durchzogen von kleineren Wegen/Schneisen.

Typisches Trainings-Lager, Standort: Ziel (siehe unten auch Kartenausschnitt)
Karol immer gut drauf 🙂
Nehmen wir gerne mit nach Leipzig…

Aufgabe war es, in einem vorgegebenen Kartenausschnitt (= Korridor) vom Start zum Ziel zu laufen. Geschwindigkeit spielte eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr ging es hierbei darum die Kontrolle zu behalten, den sichtbaren Kartenausschnitt genau mitzulesen und die Kompassrichtung beizubehalten. Aus den Gesprächen ließ sich heraushören, dass einige diese Aufgabe mit Bravour meisterten, andere eher etwas planlos unterwegs waren bzw. ab und zu den Korridor verlassen haben.

Die mittellange Bahn der H14, H16 und D18
Kurze Bahn der D/H 12

Auf der Rückfahrt – Manno, wieder Stau – wurde in Bastis Bus bei der H18 nachgefragt, was sie aus dem Lauf gelernt haben. Nach etwas Zögern „Naja, das kann man gar nicht so genau sagen.“, dann aber doch „Vereinfachen, Kompassrichtung halten.“ Auch Vorschläge wie: „Immer entlang der Innenkurve laufen“ (natürlich im Spaß) waren zu hören.

Zum Mittagessen, ratet mal, was es wohl gab: aber klar, natürlich Kartoffelbrei + Weißkrautsalat und tatatataaa heute Klops. Leute, das nächste halbe Jahr bitte zu Hause keinen Kartoffelbrei mehr…

25.08.2021

Huch, heute wieder um 7:30 Uhr Frühstück, da heute zwei Trainings anstehen. 9:00 Uhr Abfahrt nach Gdynia (Pustki Cisowskie).

Aufstellung bitte: dieses Mal nach Schuhfarbe.

Vormittags: Staffelstarts

Zwischen 4 bis 6 Starts waren auf der Karte eingezeichnet, von denen ausgehend eine kurze Bahn (500 m bis max. 1,5 km ) gelaufen werden musste. Ziel war es, Staffelstarts zu simulieren, wobei es darauf ankam, die Route schnell zu erkennen, Postencode schnell zu kontrollieren und überhaupt schnell zum Ziel zu gelangen. Das Gelände war größtenteils gut belaufbar, Buchenwald mit Mischwald haben sich abgewechselt.

Vor Beginn des Trainings Einweisung durch den Häuptling.

Lone: „War gut, hat Spaß gemacht, viele Berge, immer gleich vom Start hoch war ganz schön anstrengend, man konnte aber dabei gut auf die Karte schauen. Vor allem die letzten beiden Schleifen haben richtig Spaß gemacht.“

Raphael: „Es war eigentlich ganz gut. Bei Start A habe ich zu Posten 2 Fehler gemacht, da waren Wege, die nicht auf der Karte waren. Es war ganz schön steil und anstrengend, dadurch konnte man aber gut die Höhen mitlesen.“

Gegen 12:15 Uhr Rückfahrt zum Mittagessen ins Quartier. Juhuu, heute kein Kartoffelbrei, sondern Ebly mit Möhrchen, Rote Bete Salat und Hackbraten (oder so etwas ähnliches). Danach bis 15:00 Uhr Mittagspause.

Chillen während der Mittagspause
… sieht doch überall gleich aus.

Nachmittags Fahrt nach Gdynia (Chwarzno) zum Kompass-OL. Hier konnte nochmals das Laufen nach Kompass vertieft und gefestigt werden. Der Wald war ein Träumchen: offener Buchenwald, sehr gut belaufbar, kaum Höhen, einfach klasse!

Kurz vor dem Start
Was es nicht alles für Bäume in Polen gibt…

Man meint, dass sich in der Trainingsvorbereitung alle auf den Lauf konzentrieren, alias: was ist mein Ziel, worauf will ich achten etc), aber zwischen zwei Teilnehmern war etwas ganz anderes doch wichtiger, nämlich: Wie lautet der Infinitiv von „auserkoren“. Viel Spaß beim Knobeln (oder Nachschauen)!

Prinzipiell lief es bei allen Läufern richtig gut, kleinere Fehler passierten aber doch, wie Posten überlaufen, mal nach rechts oder links abgedriftet.

Auswertung nach dem Lauf
… und noch eine Auswertung.

Anna M.: „Das war schön. Man konnte sich auf das Laufen konzentrieren, weil eh alles weiß war.“

Kurze Bahn der D/H12.
Mittellange Bahn mit geweißten Flächen: D16 (die schnellen Läuferinnen), D18 und H16
Schnecke beim OL

Nach dem Abendessen mit einer für deutsche Verhältnisse erstaunlichen Kombi – Nudeln (dieses Mal auch bissfest) mit Quark (in Klümpchenform) und Erdbeersoße – fand 19:30 Uhr wieder die Auswertung statt und anschließend gegen 20:00 Uhr Dehnung mit Gustav.

26.08.2021

Den Tag konnten wir mit einem ganz besonders fröhlichen Lied einstimmen: „Regen fällt auf die Welt, grau ist da Himmelszelt“ (©Fanny van Dannen). Nach dem morgendlichen Ritual – Frühstück um 8:00 Uhr, Aufstellung nach Teamnummer um 9:30 Uhr, danach Abfahrt nach Gdynia (Witomino) zur Schleppstaffel.

Schleppstaffel findet im Zweierteams statt. Beide Läufer haben jeweils einen Posten in Form von kleinen OL Posten mit Bändchen- oder Namensmarkierung, OL-Socken oder … oder … oder …

Am Start der Schleppstaffel

Die Starts fanden in drei Wellen als Massenstarts statt. Die Team liefen jeweils zu ihrem Posten 1 auf der Karte und setzten ihren Posten am angegebenen Postenstandort. Hierbei war vor allem Genauigkeit gefragt. Wohin genau muss der Posten in der Senke, am Graben, im Tälchen etc. gestellt werden? Danach hieß es für die Läufer wieder zum Ziel zu laufen, ihren Teampartner abzuklatschen, dann zu Posten 2 zu laufen, den der jeweils andere Partner gehängt hat, die Postenmarkierung aufzunehmen, dann Posten 3 zu hängen und wieder zurück zum Ziel zu laufen, abzuklatschen, weiter zu Posten 4 usw.

Lange Bahn. Auf allen Bahnen musste man höllisch aufpassen, den richtigen Posten anzulaufen.
Massenstart bei der Schleppstaffel
Traumwald für die Schleppstaffel

Und wie war der Lauf?

Marek: Im Wald fand ich‘s schön, es war zwar nass, aber es hat Spaß gemacht, die kurzen Verbindungen zu laufen.

Eline: Nass.

Lone: Nass.

Eline: Ach nein, bei mir war es trocken. Lone hat für mich alles abgetrocknet.

13:00 Uhr Mittagessen im Quartier, dieses Mal gab es statt Weißkrautsalat tatsächlich Gurkensalat, aber trotzdem Kartoffelbrei (und Hühnerbein).

14:30 Uhr Abfahrt nach Gdynia zum Bergsprint und Routenwahl-OL. Wow, sogar die Sonne lugte hervor, wir blieben wirklich von Regen verschont.

Das ist doch mal ein schönes Ziel für den Bergsprint.
Diesen Hohlweg ging es hoch.
Künstliche Sperren?

Zum Bergsprint muss man eigentlich nichts sagen, es war steil, es ging einen Hohlweg zum Holy Hill hoch. Die Spitzenzeiten wurden von Karol (33 Sek.) und Stanja (37 Sek.) aufgestellt.

Zielposten des Bergsprints (bevor er nochmals umgesetzt wurde)
Jule beim Bergsprint

Der Routenwahl-OL fand wieder in Zweierteams statt. Es kam hierbei auch nicht auf die Gesamtlaufzeit an, sondern die Partner mussten zu ihrem Posten zwei Routen wählen, von denen eine die vermutlich bessere, die andere die vermutlich schlechtere Route war. Beide Routen wurden von je einem Läufer gelaufen, wobei sich am Posten letztlich entschied, welche die bessere Wahl ist. Ziel war es bei diesem Training, verschiedene Routen direkt miteinander zu vergleichen, so dass  bei ähnlichen Posten im Wettkampf die richtige Entscheidung getroffen werden kann.

Start beim Routenwahl-OL direkt am Ziel vom Bergsprint
Teambesprechung beim Routenwahl-OL
Impressionen aus dem Wald
Die Wandergruppe (alle, die nicht laufen konnten/wollten) beim Rückweg zum Ziel.

Nach dem üblichen Abendessen, Stulle mit Käse oder Wurst, Tomate, Gurke, etwas Paprika, fand ab 19:15 Uhr die Auswertung der Trainings statt.

Auswertung bei der D/H12-D14
Auswertung bei der D16-18
Auswertung bei der H18-20

Bei der Auswertung Moritz zu Martin, der dieses Training ausgelassen hatte: „Durch dieses Gelb wärst du nicht durch. Das war Dickicht. Frag mal Karol, der da durch wollte.“

Karol daraufhin: „Dort standen lauter kleine Bäume (Anm. d. A.: zeigt dabei einen Abstand von ca. 40 cm an), dazwischen waren Dornen. Keine Ahnung, wie man da durchkommt, rückwärts mit ‘ner Schraube, oder so.“

Auch heute fand um 20:00 Uhr die obligatorische Dehnung mit Gustav statt.

27.08.2021

Oh Mann, so viele Regenlieder gibt es gar nicht, die man hätte singen müssen, bei all dem Regen, der uns am Morgen fröhlich in den Tag begrüßte. Naja, aber wir haben ja ein Dach über dem Kopf und niemand muss in der Schule frieren. Also, 7:30 Uhr Frühstück, 8:30 Uhr Abfahrt nach Sztutowo, etwas weiter östlich von der Stelle, an der wir schon in der vergangenen Woche waren. Fein kupiertes Geländes, prima belaufbarer Kiefernwald (vor allem direkt hinter der Düne), Mischwald mit Heidekraut und Farn, viele kleinere und größere Hügel und zahlreiche Senken und Löcher lockten die OLer in den Wald. Wenn bloß nicht der Regen gewesen wäre. So sind wir zwar noch im Trockenen angekommen, aber direkt ab Start öffnete der Himmel sämtliche Schleusen.

Lager noch im Freien
Die Zelte wurden schon einmal pro forma aufgestellt.

Am Vormittag fand Karussel-OL statt. Das Ganze ist im Prinzip ein Postenkreis um den Start. Nur die Posten sind untereinander verbunden. Jeder Läufer bekommt dabei zunächst einen bestimmten Posten zugewiesen, den er oder sie hängen muss. Sind 6 Posten im Postenkreis müssen also gesamt 6 Läufer je einen Posten hängen. Dabei ist wiederum genau auf den Postenstandort zu achten. Von ihrem jeweils gehängten Posten starten alle Läufer gleichzeitig zum nächsten Posten, also z. B. Läufer von Posten 3 läuft zu Posten 4, 5, 6…, Läufer von Posten 6 läuft zu Posten 1, 2, 4 usw. Um zu garantieren, dass wirklich alle Läufer gleichzeitig starten, wurde bei den „Großen“ eine Startzeit vereinbart, die „Kleinen“ wurden mit einem Signal aus Uwes Tröte losgeschickt. Damit alle Läufer sehen, ob auch der jeweilige Läufer am Posten war, musste am Postenstandort die Nummer des 1. Postens, den der/die Läufer*in gesetzt hatte, von einem vorbereiteten Zettel abgerissen werden. Der Läufer, der den letzten Zettel abgerissen hatte, musste den Posten wieder zum Ziel zurückbringen.

Die Bahn der D/H12
Posten – ja welcher wohl? – von der kurzen Bahn.
Und es schüttete….

Posten 1 der langen Bahn B
Oh, wie das duftet im Zelt…

Eline zu Brit am Ziel: „Wenn du mich heute wieder fragst, wie es im Wald war, würde ich sagen, ‚Nass, nass, nass, und zu kurz‘.“

Es schüttete wirklich fast die ganze Zeit wie aus Eimern, entsprechend nass kamen alle wieder zum Ziel und zurück zum Zeltquartier, welches schon vorsorglich eingerichtet wurde.

Aus verschiedenen Ecken kam zögerliches Nachfragen, ob man bei diesem Wetter das zweite Training wirklich durchführen sollte. Aber schon aus Rücksicht auf Andy, der das Nachmittagstraining vorbereitet hatte, wurde das abgelehnt.

Aber dann hatte dann doch jemand ein Einsehen, die Sonne lugte zwischen dicken Wolken hervor, so dass es tatsächlich richtig warm wurde. Niemand möge nachfragen, wie es zwischenzeitlich in den Zelten roch, soviel aber: die Luft konnte man schneiden.

Um 14:00 Uhr fand dann der Start zum Vielposten-OL statt – bei Sonne!!! Die Streckenlängen lagen zwischen knapp 3 km und ca. 6,5 km. Hier brauchte man gute Augen, da das Gelände sehr detaillreich war. Sicherlich hat dabei der eine oder andere Senke mit Hügel verwechselt, aber das ist auch nicht verwunderlich, wenn man sich die Karte anschaut.

Danach konnten alle ein letztes Mal in die heute wellenreiche Ostsee springen, die erstaunlich warm war.

Strand am Vormittag
… und am Nachmittag

Zum Vielposten-OL wurde mangels Zeit niemand befragt, aber das Feedback war meist gut.

18:30 Uhr zurück zum Abendessen gab es tatsächlich so eine Art Ratatouille, was alle so gut fanden, dass sogar Nachschub geholt wurde, was wiederum die Küchenfrauen ganz entzückte.

Das straffe Programm setzte sich fort: 19:15 Uhr Auswertung in Gruppen und 20:00 Uhr Dehnung mit Gustav.

28.08.2021

Heute begann der Tag tatsächlich mal ohne Regen. Und was für ein Tag das war: Luise feierte heute ihren 15. Geburtstag inklusive Geburtstagskuchen in OL-Postenform. Am letzten Tag des Trainingslagers fand wieder traditionell (Ab wann eigentlich – nach Tilo schon immer, Uwe bestätigte dies) die Abschlussstaffel statt. Am Abend vorher wurde wieder (wie im letzten Jahr schon) unter den Betreuern getippt: 1. Welche Staffel gewinnt und 2. Wieviel Staffeln disqualifiziert sind.

Luises Geburtstagskuchen

Für den Staffelauftakt musste sich natürlich auch äußerlich vorbereitet werden, d.h. Vereine wurden spontan durch Trikottausch gewechselt, mit Socken, damit alles farblich abgestimmt war, ausgeholfen usw. Neben 11 Kaderstaffeln – naja, Cedriks Staffel zählte eigentlich nicht dazu – gab es auch 3 Betreuerstaffeln zu je 3 Läufer. Nach Aussage von Wieland war es heute die Kaderbetreuer-Tour. Insgesamt gab es also 15 Staffeln – häh, wie jetzt? Meint ihr, die A. könne nicht rechnen? Nein, Staffelnummer 14 wurde ausgelassen, Luise lief in Staffel 15 (natürlich wegen ihres Geburtstages) und … gewann zusammen mit Martin und Jakob D. und Lennart (aufgrund von Luises Knieschmerzen ausnahmsweise 4 Läufer). Es war einfach toll, wieder schöner Wald, viele Höhen, und das Wetter passte auch, nicht zu kalt, nicht zu warm, Sonne-Wolken-Mix.

Kasperei vor dem Start
Und noch mal Albereien vor dem Start
kurze Einweisung zum Start
5, 4, 3, 2, 1 heia, auf geht’s!

Der Tag sollte aber noch weitere Höhepunkte haben. Nach der Rückkehr zum Quartier gab es Pizza für alle. Juhu! Bis 16:00 Uhr konnte sich jeder selbst die Zeit vertreiben. Danach gab es einen Mikro-OL außerhalb der Schule, aber innerhalb des Schulgeländes. Dabei werden im Team als Staffel versteckte „Posten“ in Form von kleinen Buchstaben gesucht. Das Lösungswort dieses Mal: „Kartoffelbrei :)“ . Woher wohl die Idee kam?

Am Start und Ziel des Mikro-OL
Gerannt werden musste nicht, es durfte auch entspannt spaziert werden.
Postenstandort: Mauer in der Mauer
Derselbe Postenstandort, aber hineingezoomt

17:45 Uhr: Bericht und Eindrücke von der EYOC von den Teilnehmer. Habt ihr super gemacht!

Aufmerksame Zuhörer

18:30 Uhr: Das letzte Abendessen im Quartier mit Ehrung der Küchenfrauen, die zu Tränen gerührt waren.

19:15 Uhr: Siegerehrung der Abschlussstaffeln

Die Gewinner der Abschlussstaffel! Habt ihr super gemacht!

20:00 Uhr: Das Testzentrum ist geöffnet, Gott sei Dank, alle negativ!

So, hiermit endet der Bericht aus dem Trainingslager. Es war einfach super! Danke an alle Trainer und das gesamte Betreuerteam! Und Danke an das gastfreundliche Polen!

Und, seid ihr im nächsten Jahr mit dabei?

Am 29.08. soll es nach dem Frühstück um 8:30 Uhr losgehen. Nochmals die Erinnerung: Bitte keinen Kartoffelbrei zu Hause servieren (zumindest in den nächsten Wochen nicht).

Bis bald zum JLVK oder zum Kader Auf-und-Ab oder ….